Woran merkt man, dass ein Superwahljahr bevorsteht?
Wenn das Unwort des Jahres 2016 „Volksverräter“ erneut und wie auch in den zurückliegenden Jahren einen beträchtlichen Teil der Gesellschaft diskreditieren soll.
Mit der Begründung der politisch eindeutig ausgerichteten Jury geht auch diesmal, wie bei Gutmensch und Lügenpresse, der Schuss nach hinten los.
Anhänger von Pegida, AfD und ähnlichen Initiativen würden den Begriff als Vorwurf gegenüber Politikern verwenden. Er sei undifferenziert und diffamierend und würde „das ernsthafte Gespräch und damit die für Demokratie notwendigen Diskussionen in der Gesellschaft“ abwürgen.
Die Deutungshoheit des Wortes liegt nicht bei 4 Sprachwissenschaftlern einem Journalisten und einer Ex-Politikerin, die über eine historische Herleitung aus längst vergangener Zeit, die Menschen von heute, die dieses Wort ohne historische Anlehnung benutzen, ausgrenzen wollen.
„Volksverräter“ ist längst zum Synonym für „Politiker“ geworden. Die ganze Verdrossenheit der Bürger mit den Altparteien drückt sich darin aus. Das ist nicht diffamierend. Es ist Teil der Realität in Deutschland. Wer das Wort „Volksverräter“ verurteilt, darf auch nicht „Pack“ rufen.
Erst kürzlich hatte der AfD-Abgeordnete Stefan Räpple im Landtag von Baden-Württemberg erklärt, wie das Wort heute zu verstehen ist.
Stefan Räpple: „Wenn die Parteien dem Volk vor der Wahl irgendetwas versprechen, was sie hinterher nicht halten, so ist das für mich Volksverrat.“
http://www.stefan-raepple.de/videos/
https://twitter.com/StefanRaepple/status/818826879218176001
https://www.facebook.com/stefan.rapple/videos/vb.100000128717407/1565988190082123/